Mangelnde Sicherheit an beliebtem Schulweg
Parchim. Parkplätze sind in der Kreisstadt ein oftmals knappes Gut. Dies gilt auch für die Parchimer Fritz-Reuter-Straße. Nach einem Vororttermin des Grünflächenamtes der Stadtverwaltung, konnten im angesprochenen Bereich allerdings diverse Problemlagen am alten Baumbestand dieser wertvollen Allee festgestellt werden.
Das besondere Problem vor Ort ist, dass parkende Fahrzeuge teilweise bis an die Stämme der Bäume heran stehen. Durch das Parken ist mittlerweile das Wurzelwerk beschädigt und angegriffen. Beim genannten Vororttermin konnte weiterhin festgestellt werden, dass der Boden im Kronentraufbereich extrem verdichtet ist. Hier sind zwingend Pflegemaßnahmen erforderlich. Derzeit ist beabsichtigt, Belüftungs- und Düngungsmaßnahmen zur Standortsverbesserung im Rahmen eines Förderprojektes durchzuführen. Im Anschluss sollen, zur Vermeidung neuer Verdichtungen, weitere Schutzmaßnahmen, wie Baumschutzbügel und die Umsetzung eines Parkverbotes vorgenommen werden.
Zur besseren Einordnung der Maßnahmen ist zu beachten, dass die Stadt Parchim im Rahmen des Naturschutzgesetzes (§ 19 NatSchAG M-V) verpflichtet ist, den gesetzlichen Schutz von Alleen umzusetzen. Dies bedeutet, dass Alleen und einseitige Baumreihen an öffentlichen oder privaten Verkehrsflächen und Feldwegen gesetzlich geschützt sind. Die Beseitigung von Alleen oder einseitigen Baumreihen sowie alle Handlungen, die zu deren Zerstörung, Beschädigung oder nachteiligen Veränderung führen können, sind verboten.
Weiter wurde festgestellt, dass sich das Parken in der Fritz-Reuter-Straße im Gesamten verändert hat. So rückte die Parkaufstellung immer weiter auf die Gehwege, aber auch auf Fahrbahn. Wurde zu früheren Zeiten noch parallel zur Fahrbahn geparkt, stehen die Fahrzeuge heute überwiegend in Schrägaufstellung. Auch die immer größer werdenden Fahrzeuge tragen zu dem Missstand bei, dass der Überhang der Fahrzeuge auf den Fußweg bzw. die Fahrbahn ragt, dies führt zu starken Beeinträchtigungen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie für den fließenden Verkehr im rückwärtigen Bereich.
In die Betrachtung fließt auch ein, dass die Fritz-Reuter-Straße einen Hauptschulweg zur Goetheschule darstellt. Insbesondere für unsere kleinsten ABC-Schützen und Grundschüler muss dieser so sicher wie möglich gestaltet werden.
Die Stadt Parchim ist im Rahmen der Verkehrssicherungspflichten darüber hinaus zu regelmäßigen Baumkontrollen verpflichtet. Auch hierbei stören die parkenden Autos.
Diesen Umständen trägt die Stadt Parchim nun Rechnung und ändert die Parksituation vor Ort. Damit das Parkangebot im Gesamten dabei nicht gänzlich verloren geht, wurden Lösungsansätze erarbeitet, welche den Verlust des Grünstreifenparkens kompensieren. Ein Teilangebot von Parkflächen soll im Bereich der Fritz-Reuter-Straße in Fahrtrichtung Asklepios-Klinik straßenbegleitend erfolgen. Es werden Ausweichflächen für den ÖPNV und Fahrzeugverkehr geschaffen, so dass diese Maßnahme gleichzeitig als Verkehrsberuhigung dienen kann.
Weiterhin soll eine weitere Gefahrenquelle im Bereich der Rudolf-Tarnow-Straße beseitigt werden. Die Ausfahrt auf die Lübzer Straße ist in Ihren Sichtdreiecken massiv eingeschränkt. Ursächlich ist auch hier ein gewachsener starker Baumbestand, welcher nicht verändert werden kann. Darüber hinaus ist hier derzeit ein Verkehrsberuhigter Bereich angeordnet, der weder den baulichen, noch den verkehrsrechtlichen Vorschriften genügt. Die Trennung der Verkehrsflächen für Fußgänger und Fahrzeuge lässt hier nicht zu, dass diese Anordnung weiter Bestand haben kann. Zur Stärkung der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs, wird hier zusätzlich eine Einbahnstraßenregelung eingeführt. Die Einfahrt zu den Wohnhäusern und der Gartenanlage erfolgt künftig über die Lübzer Straße. Die Ausfahrt über die Fritz-Reuter-Straße.
Der Abschnitt von der Fritz- Reuter-Straße bis zur KfZ-Werkstatt ist davon nicht betroffen.
Der Stadt Parchim ist durchaus bewusst, dass Veränderungen im bestehenden Verkehrsführungs- und Parksystem immer kritisch gesehen werden und ein gewisses Unbehagen bei den Betroffenen auslöst.
Dennoch soll hier deutlich gemacht werden, dass diese Maßnahme aus vorgenannten Gründen eine hohe Priorität bei Umsetzung und Planung hat. Des Weiteren wird von Seiten der Parchimer Stadtverwaltung davon ausgegangen, dass nach einer gewissen Gewöhnungszeit, eine gesamtstädtische Verbesserung in diesem Wohnquartier entsteht. Dazu erfolgte durch die Untere Verkehrsbehörde eine langfristige Bürgerinformation, um die Situation für Anwohnerinnen und Anwohner entsprechend nachvollziehbar gestalten zu können.