Parchims gotische Backsteinbauten

St. Georgenkirche
Lindenstraße 1
Die gotische Hallenkirche entstand 1289 als Backsteinbau auf Feldsteinsockel. Schon vorher im Jahre 1229 wurde die St. Georgenkirche erstmals erwähnt. Die spätromanische turm- und querschifflose Basilika brannte jedoch 1289 völlig ab und wurde durch den gotischen Neubau ersetzt, welcher um 1307 eingeweiht wurde. Im 14. Jahrhundert wurde der Chorumgang und die Anbauten im Süden und im Norden ergänzt. Die beeindruckende Innenausstattung ist kunstgeschichtlich sehr bedeutend. Das trifft besonders auf den neugotischen Altaraufsatz von Gotthilf Ludwig Möckel, einen Altar und Holzskulpturen aus dem 15. Jahrhundert, eine prachtvolle Renaissancekanzel von 1580 sowie das Ratsgestühl aus dem 17. Jahrhundert zu. Die Kirche besitzt noch eine Glocke aus der Zeit um 1400 und eine, die 1613 gegossen wurde. In dieser Kirche fand der Philosoph der Aufklärung, Johann Jakob Engel, seine letzte Ruhestätte. Der 48 Meter hohe Turm kann bestiegen werden.

St. Marienkirche
Mühlenstraße 40
Um 1270 entstand die Backsteinkirche zusammen mit dem Neuen Markt. Der 54 Meter hohe Turm wurde im 14. Jahrhundert vollendet. Die St. Marienkirche wurde im Jahre 1278 geweiht und ist das älteste heute in Parchim erhaltene Gebäude. Sie zählt zu den beeindruckendsten Beispielen der spätromanischen Kirchenbauten Mecklenburgs mit zahlreichen frühgotischen Einflüssen. Sie wurde als dreischiffige Hallenkirche ausgeführt. Zur wertvollen Innenausstattung gehören die bronzene Tauffünte (1365), der geschnitzte Flügelaltar (15. Jahrhundert), die Renaissance-Kanzel und die die gesamte Kirchenbreite einnehmende geschnitzte Orgelempore (1601). Bemerkenswert sind weiterhin jüdische Grabsteine des 13./14. Jahrhunderts. Im Jahre 1908 erfolgte eine Ausmalung der Chorwände durch den Parchimer Künstler W. Schomann.