Wirtschaft

Neuansiedlung im „Vietingshof Nord“

Magnetspezialist produziert in Kreisstadt

Parchim. Das 2007 in Lübz gegründete Unternehmen „BMS“ hat sich auf industrielle Magnettechnik spezialisiert und ist mittlerweile in mehr als 26 Ländern in aller Welt vertreten. Seit 2017 kristallisierte sich heraus, dass die Firma zur Weiterentwicklung einen neuen, größeren Standort benötigt. Die Wahl fiel dabei auf die Kreisstadt Parchim. „Hier finden wir gute Verkehrsanbindungen an die Autobahnen sowie eine Zuganbindung zu den Fernstrecken und Flughäfen vor“, begründet Heike Burlat diesen Schritt, deren Familie aus Lübz stammt. Sie hatte 2016 die Geschäftsführung übernommen, zuvor nach 25 Jahren ihren Posten bei einer deutschen Bank in Mailand aufgegeben, um im Familienunternehmen Verantwortung zu übernehmen. „Wir haben gute, aktive Unterstützung durch die städtische Wirtschaftsförderung bei der Suche nach einem passenden Grundstück erhalten. In Parchim können wir auf lokale Metallbearbeitungsfirmen und Transportdienstleister zurückgreifen, die weltweit liefern können. Moderne Datenleitungen sind vorhanden.“ Die Kreisstadt arbeitet momentan mit Hochdruck daran, weitere Gebiete mit Glasfasertechnik zu erschließen, um für weitere Investoren noch attraktiver zu werden. „Wir freuen uns sehr, ein international agierendes Unternehmen wie BMS in Parchim begrüßen zu dürfen“, unterstreicht die städtische Wirtschaftsförderin Anja Bollmohr. „Wir hatten angenehme Gespräche im Vorfeld und konnten mit unseren Standortvorteilen überzeugen“, freut sich auch Bürgermeister Dirk Flörke über die Neuansiedlung.

BMS ist eine von wenigen Firmen weltweit, die magnetische Spann- und Hebesysteme für die Industrie herstellt. Nachdem Hubert Burlat – Gründer und Inhaber – das Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern aufgebaut hatte, übernahm er 2011 die französische Firma „BRAILLON MAGNETICS“, die über eine internationale Reputation für die Herstellung von hochwertigen Magnetsystemen verfügt. „Wir sind heute die Generalvertretung von BRAILLON MAGNETICS und stehen den deutschsprachigen Kunden dieser Produkte zur Verfügung und koordinieren die Projekte sowie die Reparaturanfragen“, erläutert Hubert Burlat. „Durch die enge Zusammenarbeit und den regen Austausch kann BMS von den 100 Jahren Expertise lernen. Die Erfahrungen werden zwischen Frankreich und Deutschland stetig ausgetauscht.“ Diese nun neu gegründete Firmengruppe – BMS in Deutschland (2007), Braillon in Frankreich (Übernahme 2011) und seit 2014 Braillon in den USA – schafft es mithilfe von Vertretungen, dass die Produkte aus Parchim auf der ganzen Welt präsent sind.

Durch den massiven Wettbewerb von insbesondere chinesischen Herstellern steht BMS vor der Herausforderung, sich mit professionellen Produkten behaupten zu müssen. „Heute ist es erforderlich, die Produkte zu fairen Preisen in guter Qualität nachhaltig zu fertigen“, betont Heike Burlat. „Wir sind in der Lage, Produkte auch nach jahrzehntelangem Einsatz zu reparieren – und das mit Ersatzteilen, die notfalls auch nachproduziert werden können.“

Die Kunden finden sich unter anderem in den Branchen Werkzeug und Formenbau, Stahlbau, Automatisiertechnik, Weichenbau, Landmaschinenbau und Automobile. Mit seinen 120 Produkten hat sich das Unternehmen als Nummer-eins-Zulieferer beispielsweise in der Landwirtschaft profiliert.

Die Belieferung erfolgt europaweit sowie in den USA und auf dem asiatischen Markt.

Ein zukünftiges Ziel des dynamischen Unternehmens (4 Mitarbeiter*innen) ist es, in Mecklenburg-Vorpommern das Know-how in den Bereichen Magnetspanntechnik, Magnet-Hebetechnik und Automatisierung, Entmagnetisierungen, Präzisionsgeräte sowie Recycling auf- und auszubauen.