Stadtmuseum

Museum erhält historische Exponate

Ölgemälde & Tresorschrank erweitern Bestand

Parchim. Eine umfangreiche und höchst interessante Sachspende von der Sparkasse Parchim-Lübz bereichert den Sammlungsbestand des Museums Parchim um einiges. Zu den herausragenden Objekten der Sachspende zählt ein historisches Ölgemälde mit dem Motiv der Heidelandschaft (1904) vom Künstler Friedrich Wilhelm Andreas Schwinge (* 30. März 1852 in Hamburg; † 22. Oktober 1913). Der Maler gehörte zur Düsseldorfer Malerschule, wobei das Bild seit 1996 im Büro des ehemaligen Direktors der Sparkasse Parchim-Lübz, Herrn Berthold Meyer, hing. Ein repräsentativer Schließfachschrank mit 32 Schließfächern, ein historischer Tresorschrank sowie ein massiver Eichenschrank um 1850 ergänzen die Spende.

Dazu der Museumsleiter Benjamin Kryl: „Ich freue mich sehr, eine so umfangreiche und spannende Sachspende für das Museum entgegennehmen zu dürfen. Gerade über ökonomische Prozesse sind auch historische Entwicklungen zu erklären.“ 

Als ein Beispiel ist das Reutergeld zu benennen. Es stellt eine spezielle Unterform der Notgeldscheine dar und wurde zwischen 1921 bis 1922 ausgegeben und mit Sprüchen und Zitaten von Fritz Reuter bedruckt. Des Weiteren zeigen historische Unterlagen zu Zinsentwicklungen und alten Scheckheften sowie Sparbüchern einen Überblick über die monetären Gegebenheiten im Kreis Parchim-Lübz auf. Auch alte Werbeschilder und Videoclips aus den 1960er bis 1980er Jahren lassen einen wichtigen Teil Parchimer Geschichte lebendig werden. Seitens der Sparkasse wurde die Sammlung federführend von Heike Fredrich und Claudia Kampe zusammengetragen. Durch die Fusion der Sparkassen wird ab 1. Januar 2021 der Name der Sparkasse Parchim-Lübz Geschichte sein, da die Filiale nun zur Sparkasse Mecklenburg-Schwerin gehört.

„Wir wollten, dass ein Teil der Sparkassen-Geschichte Parchim-Lübz für nachkommende Generationen in Erinnerung bleibt“, erklärte Heike Fredrich (Vorstandsmitglied) den Grund für die Sachspende an das Museum Parchim. Sie hat seit 1975 die Entwicklung der Sparkasse in Parchim miterlebt und gestaltet. Neben historischen Schreibmaschinen, wie einer Continental aus den Wanderer Werken Siegmar-Schönau von 1920 bis 1930, gehören auch alte Rechenmaschinen und ein Konvolut alter Stempel und Spardosen zur Spende. Auch eine Dokumentation über den Umbau der Sparkasse von 1996 und ein historischer Brief aus der Zeit, als das Gebäude noch das Wall-Hotel war, bereichern die Sachspende. „Die Objekte sind für die Parchimer Geschichte von Bedeutung und wir freuen uns sehr, einige der Exponate in künftigen Ausstellungen präsentieren zu können“ konstatierte Museumsleiter Benjamin Kryl.

Joachim Ziegler (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Parchim-Lübz), blickt auf eine bewegte Sparkassen-Geschichte zurück und betont: „Die Sparkasse hat für die Region auch eine wichtige kulturelle Bedeutung; so fanden in unserem Haus regelmäßige Weihnachtskonzerte statt. Aus diesen ging auch die Gründung des Elde-Blasorchesters Lübz e.V. hervor, das bis heute besteht.“

Claudia Kampe, welche sich rege um die Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen in der Sparkasse Parchim-Lübz kümmerte, übergab dem Museum Parchim viele Dokumente und kommentierte: „Diese machen das kulturelle Engagement der Sparkasse sichtbar, was mich sehr freut und einen Teil meiner langjährigen Arbeit darstellt. Die Fotos und Unterlagen haben für das Museum einen bedeutenden sozialgeschichtlichen Wert, der besonders für kommende Generationen interessant sein wird.“

Der Museumsleiter Benjamin Kryl resümierte: „In diesem Sinne hat die Sparkasse Parchim-Lübz unserem Museum ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gemacht, und wir wollen mithilfe der Objekte die Geschichte der Sparkasse am Standort Parchim in Erinnerung behalten.“

Das Team vom Museum Parchim bedankt sich herzlich für die großzügige Sachspende und wünscht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse Parchim-Lübz einen angenehmen Jahresausklang.