Polnisch-deutsches Projekt

"Laboratory of Regions-Labor der Regionen"

Am Montag, 20. September 2021, empfing die Stadt Parchim (FB 6/Sachgebiet Stadtplanung) eine Delegation polnischer Hochschuldozenten aus den Bereichen Stadtplanung und (Landschafts-)Architektur sowie Mitarbeiter*innen des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (LAKD M-V) zu einem länderübergreifenden Fachaustausch im Rathaus. Die sieben Lehrenden der polnischen Hochschulen aus Warschau und Olsztyn/Allenstein besuchen in dieser Woche gemeinsam mit der Landeskonservatorin Dr. Ramona Dornbusch und dem Landesdenkmalpfleger Dr. Jan Schirmer beispielhafte Kommunen in Bezug auf Stadtsanierung, Denkmalschutz und integrierte Stadtentwicklung.

Das interdisziplinäre Kooperationsprojekt „Laboratory of Regions - Labor der Regionen“ der drei polnischen Hochschulen - dem Nationalen Institut für Architektur und Urbanistik in Warschau (NIAIU), der Technischen Universität Warschau und der Universität Ermland und Masuren in Olsztyn/Allenstein - wird von deutscher Seite durch das LAKD M-V unterstützt. Im Kern des vom polnischen Kulturministerium finanzierten Projektes steht die Bewusstseinshebung für das Potential des regionalen Kulturerbes durch Stärkung der regionalen Identität und die Frage, welchen Anteil daran eine regional-typische architektonische Formensprache hat. Anhand ausgewählter Städte, die sich zum einen von ihrer Größe und zum anderen von ihrer Quantität und Qualität ihrer historischen Zentren mit den Städten in den Regionen Masuren und Ermland vergleichen lassen, soll beispielhaft das Zusammenwirken von Denkmalschutz und Stadtplanung untersucht werden. Im Ergebnis soll u.a. ein Leitfaden-Handbuch mit vorbildhaften Fallbeispielen entstehen. Zu den nach den o.g. Kriterien ausgewählten Städten, in denen eine gute denkmalpflegerische und stadtplanerische Zusammenarbeit etabliert ist, gehören neben Parchim auch die Städte Güstrow und Grabow.

Nach einer Begrüßung und Einleitung durch den Bürgermeister Dirk Flörke zur Stadterneuerung in Parchim konnten sich die Beteiligten in Form von Fachbeiträgen austauschen. Anschließend gab es die Gelegenheit die Fragen der polnischen Planer*innen insbesondere zur Thematik des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) sowie zur Denkmalpflege und Städtebauförderung zu beantworten.

Am Nachmittag führten Frau Scharf (Sachgebietsleiterin Stadtplanung) und Herr Dr. Schirmer (LAKD) die Delegation durch die Parchimer Altstadt. Beispielhafte Projekte und zukünftige Vorhaben im Rahmen der Stadtsanierung konnte dabei z.T. besichtigt und näher erläutert werden. Der Stadtrundgang konnte im Stadthaus begonnen werden und führte anschließend über den Ziegenmarkt bis in die Wallanlagen. Nach einem Abstecher in der Rosenstraße 9 waren die Besichtigungspunkte u.a. das Giebelhausquartier in der Lindenstraße 6, das Zinnhaus in der Langen Straße 24 sowie die Kulturmühle am Fischerdamm.

Das grenzübergreifende Kooperationsprojekt „Laboratory of Regions“ eröffnet die Chance über den eigenen Tellerrand zu blicken und mit unseren polnischen Nachbarn in den Fachaustausch zu treten.